Bevor es draussen kalt und drinnen warm wird…

In der übernächsten Woche kommt der Heizungsbauer und will die Luftwärmepumpe anschliessen.
Nun haben wir eine hübsche Pumpe draussen auf dem Fundament und ein grosses Leerrohr in den Hauswirtschaftsraum. Und in das Leerrohr müssen wir vorher noch einziehen: Zwei Wasserrohre (einmal von Pumpe zum Haus und einmal zurück), dicke Isolierungs-Schaumhülsen (damit das Wasser nicht einfriert) und ein dickes Elektrokabel (damit die Pumpe Strom hat) plus vier dünnere Elektrokabel (eins, das bis in die Garage reicht und wofür die anderen sind, hab ich schon wieder vergessen. Sind aber wichtig, ähem).
Und dann noch ein dünnes, flexibles Leerrohr, falls später mal noch etwas dazukommt (wir lieben Leerrohre!)

Während Martin im Hauswirtschaftsraum das dicke Leerrohr bis auf den Estrich herunterschneidet…

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…breite ich mal alle Zutaten für die Rohrfütterung im Wohnzimmer aus.

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Wir haben echt keine Ahnung, ob das alles durch das Rohr passt. Immerhin haben wir gleich zwei Wochenenden für diese Aktion eingeplant. Wenn wir jetzt auf hohem Niveau scheitern, haben wir wenigstens noch eine zweite Chance. Schluck…

Jetzt räumen wir erstmal die Pumpe vom Fundament und schieben den Bagger heran. Bagger?
Mit Balken in der Schaufel?

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Und im Wohnzimmer werden Päckchen gepackt. Zuerst die Isolierungs-Schläuche auf die Wasserleitungen stülpen. Dann die vier dünnen Elektrokabel zu einem Strang zusammenbringen und mit Klebeband zusammenhalten. Nun die isolierten Rohre mit dem verklebten Strang, dem dicken Kabel und dem Leerrohr zu einem dicken Päckchen schnüren.

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In der Zwischenzeit wird draussen eine Zugvorrichtung improvisiert: Die Baggerschaufel mit Balken im Griff ruht auf Paletten, auf dem Balken wird eine Kabelwinde angeschraubt und das Stahlkabel wird voraus ins Haus gezogen.

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Drinnen wird als nächstes das dick geschnürte Kabelpaket mit Folie umwickelt und die ersten zwei Meter dieser Wurst mit Gleitmittel fett eingerieben.
Die Wasserleitungen sind zwar biegsam, aber starr genug, um sie zu durchbohren und ein 4mm Stahlseil durchzuziehen. Daran klinken wir den Karabinerhaken der Seilwinde und ab geht die Wurst in den Schacht!

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Das Nachführen ist etwas schwer, weil die Wurst mächtig wiegt. Aber es geht!

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Fast geschafft – nur noch die letzte Rohrbiegung…

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Jippie!! Es ist draussen!

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6 Stunden Vorbereitung, 15 Minuten Kabelziehen!
Darüber ist es schon dunkel geworden. Wir freuen uns wie die Schneekönige, dass wir schon am ersten Tag fertig geworden sind und bemerken jetzt erst, dass das Häuschen sogar heute schon im Dunkeln ganz nett aussieht…

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Die Zisterne

Die ZISTERNE!
Ui ui ui, ein nicht zu unterschätzendes Projekt.

Problemstellung: Wohin mit dem Regenwasser vom Dach, wenn wir an den Enden der beiden Standardregenrinnen keinen Sumpf schaffen wollen?
Lösung: In eine Zisterne. Von dort wahlweise a) per Saugschlauch an die hintere Gartenwasserstelle oder b) in die Versickerungsgrube.

Problemstellung: Welches Material für die Zisterne, wenn sie ca. 4.000 Liter Wasser aufnehmen soll?
Lösung: Kunststofftank geht nicht, der ist bei Nachbarn wegen dem Schichtenwasser schonmal hochgedrückt worden. Fertige Betonringe sind zu groß und zu schwer, die hätten wir vor dem Hausfundament versenken müssen. Also selber bauen aus den gleichen Steinen wie bei der Terrassenmauer und dann versiegeln.

Also dann. Wie üblich: Erstmal ein Loch buddeln. Diesmal bitte hübsch eckig:

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Das läuft natürlich gleich voll Wasser. War ja klar. Ham wa ja jenug von, von dem ollen Schichtenwasser…

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Also schnell, schnell! Abpumpen, abpumpen! Die Gunst der Stunde nutzen, um das Fundament zu giessen.

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Und jetzt Steine setzen und Betonieren!
Und dann? Regnet es mal wieder kräftig. Und am nächsten Tag:

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Seufz.
Lehm aus der Grube schaufeln, abpumpen, weiter mauern. Irgendwann hat Martin es geschafft und ist oben!
O.k. das Wasser kommt ihm hinterher…

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Aber davon lässt sich mein Schatz doch nicht beeindrucken (fluch, kreisch, schimpf, nörgel) 🙂
Mit fast buddistischem Gleichmut arbeitet er in der letzten Steinreihe die Rohre für Zulauf, Pumpschläuche und Überlauf ein:

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Dann kommt großzügig Dichtschlämme auf die Wände:

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Einen Deckel braucht die Zisterne ja auch noch. Dafür werden Stahlmatten zugeschnitten. Und bitte das Loch für den Einstieg nicht vergessen – schliesslich brauchen wir eine Möglichkeit, eine störende Ehefrau zu entsorgen äh, zu Kontrollzwecken hinabsteigen zu können.

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Und auch an dieser Stelle: Fortsetzung folgt…
Nach den ganzen „Draussen“-Arbeiten in der Estrich-Trocknungszeit müssen wir uns dringend dem nächsten Thema “ drinnen“ widmen: Luftwärmepumpe (draussen) muss an Fussbodenheizung (drinnen) angeschlossen werden!

Terrassenbau als Lückenfüller

Immer, wenn nichts anderes anliegt, kann man sich herrlich mit der Terrasse beschäftigen.
Oder besser gesagt: Mit all den Dingen, die künftig UNTER unserer Terrasse liegen werden…

Schon im Mai hatte Martin die Abmessungen abgesteckt, Mutterboden zur Seite gepackt und die Maurer freuten sich. Jetzt mussten sie kaputte Steine nicht mehr selbst entsorgen:

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Mitte Juli wurden dann die Mauersteine geliefert und Martin hat den passenden Graben ausgehoben (und wieder und wieder und wieder von den Regenfluten befreit! Dem Pump-Drama hatte ich einen eigenen Blogeintrag gewidmet, armer Martin). Dann stand endlich die erste Reihe der Terrassenmauer auf trockenen Füssen!

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Anfang August war dann die endgültige Höhe erreicht:

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Das sieht vor dem Wohnzimmer natürlich erstmal noch irgendwie „hohl“ aus…

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Aber wozu haben wir Schaufeln? Klebrig pampiger Lehm löst sich zwar schlecht vom Schaufelblatt, aber einige Stunden und mehrere Muskelkater später ist die Fläche „gefüllt“:

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Fortsetzung an dieser Stelle folgt.
Schliesslich muss vor dieser Kleinigkeit noch etwas Anderes dringender erledigt werden: die ZISTERNE!

Fundamente kann man nie genug haben…

Unsere Nachbarn wundern sich: „Wieso buddelt ihr eigentlich soviel?“ Gute Frage 🙂
Jetzt, wo das Haus wegen Estrich-Trocknung zur No-Go-Area erklärt ist, machen wir uns wieder an die Terrasse und – als kleine Wochendaufgabe – an ein Fundament für die sogenannte „Gartenwasser/Gartenstrom-Hütte“.

Bevor alle Bauarbeiten begonnen haben, hatten wir im letzten Herbst einen Kanal von 50m Länge gebuddelt. Wir wollten auch hinten im Garten einen direkten Wasser- und Stromzugang haben und hier ist das Ende des Kanals, direkt neben den neuen Obstbäumen:

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Martin hebt also die seit November eifrig nachgewachsene Grasschicht und Mutterboden aus und weiter geht es wie schon geübt: Sandbett auslegen und verdichten, Schalung bauen:

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Geotex-Fliess zuschneiden, Frostschürze um die Rohre, Abstandshalter für die Baustahlmatte auslegen:

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Stahlmatte zuschneiden…

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…und Beton drauf!

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Dann noch schön einrütteln und die Oberfläche glätten:

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Und immer schön Wässern! Es ist an diesem Wochenende so heiß, dass wir Sorge haben, das Fundament könnte aufreissen.

Der Zement-Estrich

Am Mittwoch morgen klingelt das Telefon und ich denke „Das kommt mir doch bekannt vor“ – ein neues Gewerk beginnt und erstmal ruft man die Bauherren an, um irgendeine Kleinigkeit abzuklären. Diesmal etwas Neues:
„Guten Morgen! Ääähm, etwas peinlich, wir haben den Schlüssel zur Bautür vergessen.“
Kein Problem, Martin ist eh schon unterwegs, in 10 Minuten ist der Schlüssel da! Was machen in solchen Situationen eigentlich Bauherren, die BEIDE tagsüber arbeiten?

Egal, kann also losgehen! Die Estrich-Leute sind zu dritt. Einer hat die undankbare Aufgabe, pausenlos Sand in die Maschine zu schippen:

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Der zweite bedient den Schnorchel und produziert lauter kleine Estrichhäufchen, die auf den Heizungsschlangen verteilt werden:

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Und der Dritte arbeitet sich im Entengang durch das Häuschen und zieht alles glatt:

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Der Zementestrich muss langsam trocknen. Jetzt bleiben erstmal Türen und Fenster fest verschlossen, damit zieht die Feuchtigkeit aus dem Estrich in die Wände. Nach 3 Tagen dürfen wir den Boden betreten, also schauen wir uns gestern neugierig um:

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Verblüffend – schon wieder bekommen die Räume ganz andere Dimensionen! Wir haben ja schon fast das endgültige Bodenniveau erreicht. Noch etwa 3 cm kommen für den Fliesenaufbau hinzu, aber die Lichtschalter sind jetzt schon in gute Griffhöhe gerutscht.

Der frisch verarbeitete Estrich sah eigentlich nicht wirklich nass aus, aber die Wände zeigen deutlich die aufgenommene Feuchtigkeit:

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Und an allen glatten Flächen (Fenster und Bautür) perlt das Schwitzwasser herunter:

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Erst nach einer Woche dürfen wir lüften. Die Estrichleute haben erklärt: Wenn die Feuchtigkeit zu schnell aus dem Estrich entweicht, bildet sich in der Mitte des Raums eine Kuhle und eine gerade Verlegung von Fliesen und Parkett ist kaum noch möglich.

Das Wetter ist optimal: drinnen zieht die Nässe in die Wände und diffundiert durch den Porotonstein nach aussen. Wir haben ja noch keinen Aussenputz, also kann der Stein gut atmen. Was er bei Aussentemperaturen von 33 Grad auch eifrig tut – die Steine sind ganz kalt!

Alles in Butter an der Installationsfront

Miteinander reden hilft!

Nach dem etwas verunglückten Start bei der Sanitärbemusterung und den folgenden, immer wieder korrigierten Angeboten, gab es viel Gerede: Mit dem Planer der Installationsfirma, mit unserer Bauleiterin, dann Bauleiterin alleine mit Sanitärfritze und weitere Mails, Telefonate und Küchentischgespräche.

Fazit: Jetzt haben wir die Ausstattung, die wir wollen. Zu akzeptablem Preis. Uff!

Währenddessen werkelten die Installateure völlig unbeeindruckt von den Hintergrundgefechten weiter. Schlaue Männer der Praxis: rollen mit den Augen, zucken mit den Achseln und sagen nix dazu. Und liefern ein Ergebnis ab, mit dem wir sehr zufrieden sind – die Heizschlangen für die Fussbodenheizung liegen komplett!

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So sieht es in der Essecke aus. Hier die Küche:

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Im Treppenflur passt die Leiter gerade noch so zwischen die Heizschlangen:

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Und in Martins Zimmer kann man sehen, dass in jeder Türöffnung noch eine Trennfuge aus flexiblem Material eingearbeitet wird:

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Das Problem mit dem fehlenden Deckendurchbruch für Dusch- und Waschbeckenabfluss haben die Installateure durch eine Kernbohrung gelöst. Den Bohrkern haben sie aufbewahrt. Wow: unsere Decke sieht doch stabil aus…

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Hinter den Kulissen: Goldene Regeln für Bauherren

Regel Nummer 1:
Ach? Interessant!“ häufiger aussprechen als „Verd… Sch…!“

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Regel Nummer 2:
Lass alle Hoffnung fahren, die alte Wohnung in Schuss halten zu können.
Wer aufräumt, will nur von seinem langweiligen Leben ablenken…

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Regel Nummer 3:
„Gute Ernährung“ ist relativ.
Manchmal muss man sich auf das Überlebensnotwendige beschränken…

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Bauen macht Spaß! 🙂

Heizungs- und Sanitär-Rohinstallation

Das nächste Gewerk meldet sich telefonisch an, als wir am grossen Tag der Hausanschlüsse schuften. „Guten Tag, unsere Installateure kommen morgen um 7.30h zu Ihnen. Haben Sie dann das unterschriebene und akzeptierte Sanitärangebot bitte dabei?“

Ähhh, nein. Erstens verhandeln wir noch und unterschreiben nix und zweitens müssen wir arbeiten.
„Dann sind Sie bitte am Nachmittag da?“ Nun, Nachmittag ist relativ. Nach dem Job nach Zepernick rausfahren, bedeutet frühestens 18.30h.
„Na hören Sie. Sie müssten sich schon ein bisschen engagieren beim Bauen.“ Wow! Da hat der Sanitärfritze aber voll ins Schwarze getroffen…

Ich lege etwas Eisen in die Stimme und erkläre, dass der Bauherr in den vergangenen 14 Tagen täglich auf der Baustelle anzutreffen war und auch in den nächsten 14 Tagen täglich anzutreffen sein wird. Nur eben nicht am 31.07. und auch, wenn ihm das nicht gefalle, so müssten wir alle leider damit leben.

Am nächsten Tag rücken also die Installateure an und rufen Martin prompt auf Arbeit an. Die Herren sind verblüfft, dass die Deckendurchbrüche, die Martin und Peter für Elektroleitungen gestemmt haben auch tatsächlich für Elektroleitungen verwendet worden sind! Wo sollen sie denn jetzt mit den Abflüssen für Waschbecken und Dusche durch?

Oooommm… Tief durchatmen….

Martin fährt also Mittwoch früh wieder auf die Baustelle und stellt schnell fest, dass die Handwerker typische Opfer schlechter Kommunikation sind.
Diejenigen, die vor Ort arbeiten sollen, haben mal wieder die schlechtesten Informationen. Martin ist schon geübt im Mimen der Rolle „netter Bauherr“ und erklärt und zeigt und versteht… Und spendiert zur Mittagszeit ein zünftiges Gulasch vom Imbiss.

Damit hat er die werktätige Bevölkerung auf seiner Seite 🙂

Und während ich eine „problemorientierte“ Mail an unsere Bauleiterin verfasse und mit ihr für den 07. August einen Ortstermin zur Klärung dringender Fragen verabrede, sind die (jetzt ganz handzahmen) Handwerker fleissig und legen los. Erst das WC unten:

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Dann Zuleitungen für das Handwaschbecken im WC:

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Ärgx, Bauschaum! Kann man das nicht spachteln? Ein Punkt fürs Gespräch mit der Bauleiterin… Weiter geht es im HWR mit Heizungsleitungen ins Obergeschoss:

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Oben führen die Heizungsleitungen in einen Steuerkasten in Martins Zimmer. Den Kasten gibt es für die Räume unten dann noch einmal im HWR. Oben können wir jetzt aber deutlich den Fussbodenaufbau sehen. Eine Lage Styropor, dann die rot in Isolierungen steckenden Kupferleitungen in der zweiten Lage Styropor, dann die mit Markierungsfolie beschichtete dritte Lage Syropor obendrauf. An den Markierungen orientieren sich die Installateure dann später beim Verlegen der Heizschlangen für die Fussbodenheizung.

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In der Küche ein kleines Malheur: Beim Bauen der Wasseranschlüsse haben die Jungs die Elektroleitung getroffen, Patsch! Nicht ganz so wild: Martin wird die Dose neu auf die rechte Seite verlegen, dann geht’s wieder…

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Hier geht der Aussenwasserhahn raus (Bauschaum… Ich find’s doof):

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Aber ein befreundeter Installateur, der sich die Arbeit der Kollegen neutral angeschaut hat, findet es nicht schlimm und bescheinigt der Aussenleitung eine solide Qualität. Daran haben sie wohl nicht gespart…

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Im Bad oben sind die Zuleitungen für Dusche und Waschbecken fertig:

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Beim Badewannenanschluss allerdings wieder ein Beispiel für schlechte Kommunikation: Das Sanitärangebot sagt, wir bekommen eine Unterputzarmatur an der rechten Wannenseite. Die Jungs wissen davon nix und bauen eine Leitung freistehend in die Raumecke:

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Oooommm…

Hinter den Kulissen: Die Sanitärausstattung

Für die Sanitärbemusterung musste Martin noch einmal nach Dessau fahren. Dort hat unsere Baufirma ihren Sitz, von dort kommen die Installateure und nur dort gibt es eine halbwegs von Berlin aus erreichbare Musterausstellung der Firma „Main-Metall“, von der die Installateure ihre Wannen, Klos, Waschbecken etc. beziehen.

Nach fast zwei Stunden Fahrt wurde Martin allerdings im Schweinsgalopp durch die Ausstellung geschleust. Hier, dort, da oder da. Was wollen Sie bestellen? Nach 60 Minuten: Na gut, dann kommt erstmal ein Angebot, besprechen Sie’s halt mit ihrer Frau, auf Wiedersehen. Ups, nicht so schön. Und wieder zwei Stunden zurückfahren.

Das Angebot lässt auf sich warten.
Als es nach 10 Tagen kommt, reiben wir unsere Augen: 5.000€? Aufpreis? Entschuldigung?

Ich beginne zu recherchieren und finde heraus, dass beide Herstellermarken, die zur Alternative stehen, ziemlich unbekannt in Deutschland sind. (Mein Gott, sogar zwei Marken zur Auswahl! Überfordert uns bloß nicht…) Nur für eine Armatur finde ich auf einer österreichischen Homepage Preisinformationen. Die sind auch mit unseren Angebotspreisen vergleichbar. Passt Pi mal Daumen.

Aber was ist denn mit gängigen Marken? Wir wollen keine Designerstücke, sondern einfach akzeptable Qualität mit einem guten Preis- Leistungsverhältnis.
Wir verlangen Alternativangebote und verweisen auf Modelle, die wir im Reuter Badshop mit guten Kritiken gefunden haben. Wenn wir privat für eine Badewanne nach unseren Vorstellungen mit allem Zubehör 600€ bezahlen müssten, welcher Preis steht dann wohl auf dem Installateursangebot? Mit welchem Grundetat die nämlich für eine Standardwanne rechnen, wir uns natürlich niemand verraten…

Das zweite Angebot liegt bei 2.500€, berücksichtigt unsere Vorschläge aber nicht. Das dritte Angebot liegt bei 2.400€, für unsere vorgeschlagene Wanne sollen wir allerdings 660€ zahlen. Wohlgemerkt: Als Aufpreis soll sie 60€ teurer sein, als der normale Endkundenpreis im Internet! Fassungslosigkeit…

Wir verhandeln weiter, inzwischen beginnen die Installateure ihr Gewerk…

Die Hausanschlüsse – Praxis

Montag, der 30. Juli. Heute zeigt sich, ob der Plan gelingt.
7.30h – Das Telefon klingelt: „Moin, Firma mra hier. Wir wollen ihren Frischwasser-Anschluss graben. Da steht aber ein Elektriker-Auto in ihrer Einfahrt.“ kreisch!
Wir Deppen! Gestern nacht noch bis 0.30h fleissig gewesen und dann etwas übermüdet vergessen, Peters Auto umzuparken…
Na bravo, kippt mein grandioses Gewerke-Timing wegen eigener Blödheit?

10.30h: mra kommt zum zweiten Mal auf die Baustelle. Der Bagger rollt an:

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…und gräbt ratz-fatz einen 1,30m tiefen Graben bis zur Grundstücksgrenze.

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Jetzt suchen die mra-Leute nach der Wasserleitung, die schon beim Bauwasser-Anschluss verlegt wurde…

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…und verbinden sie mit der Hausleitung:

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Der witzige Kollege drinnen schliesst dann den Wasserzähler an. (Er bringt den Spruch des Tages, als er als Erster auf der Baustelle erscheint. Wir fragen: „Möchten Sie sich nicht setzen?“ und er „Ick hab zwei Jahre gesessen. Dit reicht…“)

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Kollege Nr 3 macht den Praxistest: Wasser marsch!

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Sehr schön. Dann kann der Graben bis auf 0,80m zugekippt werden und Füllsand kann verdichtet werden:

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12.00h Elektroanlagen Zepernick ist da! mra packt zusammen, die nächsten Kollegen machen nahtlos weiter.

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Nun hat das Füllsand-Verdichten leider auch eine Menge Wasser aus dem durchfeuchteten Boden in Richtung der Kopfenden gedrückt. Das muss dringend raus, sonst steht es in den Leerrohren im Haus.
Und täten wir ohne unseren immer hilfsbereiten Nachbarn Jockel? Unerschrocken steigt er in die matschige Grube und pumpt uns mit seiner Schmutzpumpe ins Trockene:

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Inzwischen installiert EAZ die Hausleitung für Strom ans Netz:

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Ein spontaner Auftrag an mich: „Fahr mal schnell wohin und besorge Brunnenschaum. KEIN normaler Bauschaum, sondern nur die Unterwasservariante.“ Stöhn.
Wo krieg ich das Zeug jetzt her? So gut kenne ich die Zepernicker Infrastruktur auch nicht. Und im Baumarkt haben sie Brunnenschaum wegen mangelnder Nachfrage aus dem Sortiment genommen. Der Zufall bringt mich zu „Baustoffe Hübner“ in Schwanebeck. Ein entzückender Laden aus dem letzten Jahrtausend, der irgendwie ALLES hat. Hurra!

Inzwischen haben die EAZ-Jungs das Stromkabel ins Haus gelegt und sogar das Telekomkabel gleich mit in den Graben versenkt. Das nenne ich mal Vertrauensvorschuss, denn der offizielle Telekomauftrag ist a) noch nicht erteilt und b) geht der an eine Firma ProKom, die das irgendwie intern mit EAZ abrechnet. Mir egal, Hauptsache, das blöde Kabel liegt.

14.30h Der Zählermonteur der Eon Edis kommt und schliesst hochoffiziell unser Häuschen ans Stromnetz an.
Der Beweis: Wir haben Strom!!!

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Es hat tatsächlich funktioniert! Alle Gewerke hintereinander weg haben pünktlich ihren Job gemacht!
Dann kann Martin also die (dank Jockel) trockenen Kopfenden mit Brunnenschaum abdichten:

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…und wir haben jetzt dauerhaft trockene Hausanschlüsse.

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Ein toller Tag! 11 Leute waren heute auf der Baustelle beteiligt und haben einen super Job hingelegt! Bitte weiter so…

P.S. Da fehlt ja noch der übliche Telekom-Spruch… Das Kabel liegt natürlich unangeschlossen auf der Grundstücksgrenze. Ist mir aber herzlich schnuppe. Ich hab ein bisschen gelogen beim Antrag und behauptet, wir würden im September einziehen. Also sollten es die Telekomiker hinkriegen, uns bis zum wirklichen Einzugstermin Anfang November ans Netz zu bekommen 🙂