Das nächste Gewerk meldet sich telefonisch an, als wir am grossen Tag der Hausanschlüsse schuften. „Guten Tag, unsere Installateure kommen morgen um 7.30h zu Ihnen. Haben Sie dann das unterschriebene und akzeptierte Sanitärangebot bitte dabei?“
Ähhh, nein. Erstens verhandeln wir noch und unterschreiben nix und zweitens müssen wir arbeiten.
„Dann sind Sie bitte am Nachmittag da?“ Nun, Nachmittag ist relativ. Nach dem Job nach Zepernick rausfahren, bedeutet frühestens 18.30h.
„Na hören Sie. Sie müssten sich schon ein bisschen engagieren beim Bauen.“ Wow! Da hat der Sanitärfritze aber voll ins Schwarze getroffen…
Ich lege etwas Eisen in die Stimme und erkläre, dass der Bauherr in den vergangenen 14 Tagen täglich auf der Baustelle anzutreffen war und auch in den nächsten 14 Tagen täglich anzutreffen sein wird. Nur eben nicht am 31.07. und auch, wenn ihm das nicht gefalle, so müssten wir alle leider damit leben.
Am nächsten Tag rücken also die Installateure an und rufen Martin prompt auf Arbeit an. Die Herren sind verblüfft, dass die Deckendurchbrüche, die Martin und Peter für Elektroleitungen gestemmt haben auch tatsächlich für Elektroleitungen verwendet worden sind! Wo sollen sie denn jetzt mit den Abflüssen für Waschbecken und Dusche durch?
Oooommm… Tief durchatmen….
Martin fährt also Mittwoch früh wieder auf die Baustelle und stellt schnell fest, dass die Handwerker typische Opfer schlechter Kommunikation sind.
Diejenigen, die vor Ort arbeiten sollen, haben mal wieder die schlechtesten Informationen. Martin ist schon geübt im Mimen der Rolle „netter Bauherr“ und erklärt und zeigt und versteht… Und spendiert zur Mittagszeit ein zünftiges Gulasch vom Imbiss.
Damit hat er die werktätige Bevölkerung auf seiner Seite 🙂
Und während ich eine „problemorientierte“ Mail an unsere Bauleiterin verfasse und mit ihr für den 07. August einen Ortstermin zur Klärung dringender Fragen verabrede, sind die (jetzt ganz handzahmen) Handwerker fleissig und legen los. Erst das WC unten:
Dann Zuleitungen für das Handwaschbecken im WC:
Ärgx, Bauschaum! Kann man das nicht spachteln? Ein Punkt fürs Gespräch mit der Bauleiterin… Weiter geht es im HWR mit Heizungsleitungen ins Obergeschoss:
Oben führen die Heizungsleitungen in einen Steuerkasten in Martins Zimmer. Den Kasten gibt es für die Räume unten dann noch einmal im HWR. Oben können wir jetzt aber deutlich den Fussbodenaufbau sehen. Eine Lage Styropor, dann die rot in Isolierungen steckenden Kupferleitungen in der zweiten Lage Styropor, dann die mit Markierungsfolie beschichtete dritte Lage Syropor obendrauf. An den Markierungen orientieren sich die Installateure dann später beim Verlegen der Heizschlangen für die Fussbodenheizung.
In der Küche ein kleines Malheur: Beim Bauen der Wasseranschlüsse haben die Jungs die Elektroleitung getroffen, Patsch! Nicht ganz so wild: Martin wird die Dose neu auf die rechte Seite verlegen, dann geht’s wieder…
Hier geht der Aussenwasserhahn raus (Bauschaum… Ich find’s doof):
Aber ein befreundeter Installateur, der sich die Arbeit der Kollegen neutral angeschaut hat, findet es nicht schlimm und bescheinigt der Aussenleitung eine solide Qualität. Daran haben sie wohl nicht gespart…
Im Bad oben sind die Zuleitungen für Dusche und Waschbecken fertig:
Beim Badewannenanschluss allerdings wieder ein Beispiel für schlechte Kommunikation: Das Sanitärangebot sagt, wir bekommen eine Unterputzarmatur an der rechten Wannenseite. Die Jungs wissen davon nix und bauen eine Leitung freistehend in die Raumecke:
Oooommm…