Ein großes Kapitel folgt: die Elektrik!
Der Elektromeister unseres Vertrauens ist Martins Bruder Peter. Leider wohnt Peter in NRW, seine tatkräftigen Einsätze auf unserer Baustelle wollen also gut geplant werden.
Die beiden Brüder waren ja schon erfolgreich beim Verlegen der Leerrohre auf der Filigrandecke:
Jetzt hatte Martin den Auftrag, im Vorfeld alle Schlitze in die Porotonwände zu fräsen und Dosenlöcher zu bohren, damit wir gemeinsam ungebremst loslegen können, wenn Peter kommt.
So richtig erfolgreich war das nicht…
3 Bohrkronen später gab es erste Tote zu beklagen:
Papas gute AEG-Bohrmaschine (ein Modell der späten 70er Jahre) protestierte mit weisser Qualmbildung und gab fortan keinen Mucks mehr von sich. Tut mir leid, Papa!
Im zuverlässigen Werkzeugladen in Blankenburg war zufällig ein Vertreter von Protool anwesend, der uns sein neues Super-Bohrmaschinchen kostenlos ausgeliehen hat:
Tolles Teil für Holzarbeiten, aber bei Poroton nicht einsetzbar… Auch die neue Hitachi-Schlagbohrmaschine ist toll. Wenn es nicht in Poroton geht… Seufz.
Wir sind also längst nicht im Zeitplan, als Peter dann am Donnerstag um 9h auf der Baustelle eintrifft (der arme Kerl hatte da schon 4,5 Stunden Fahrt hinter sich). „Schwung!“ ruft der Elektriker und dann geht es los. Ausladen:
…und mit ERSTKLASSIGEM Equipment weiterfräsen und bohren.
Schon bald sind erste Wände einsatzbereit:
Ich darf mich an das Rezept für die richtige Pampen-Qualität bei Zementmörtel, Dämm-Mörtel, Rotband und Gips wagen.
Eine kleine Auswahl der Zutaten:
Und alle Leerrohre und Leitungen werden punktuell wieder zugespachtelt. Das muss nicht komplett gemacht werden, sagte unsere Bauleiterin, als sie sich das anschaute. Nur so, dass alles sitzt – den grossen Rest erledigt der Innenputz. O.k…
Ziel für Tag 1 ist die Fertigstellung im Obergeschoss.
Die Brüder machen „Schwung“…
Trotzdem schaffen wir das Tagesziel nicht, denn Martin muss um 16h die Baustelle verlassen und „normal“ zur Arbeit gehen. Kleine Katzenwäsche überm Mörteltrog, das muss reichen!
Also machen Peter und ich alleine weiter, bis Martin in der Nacht wieder zur Baustelle zurückkehrt.
Hier werden Leerrohre auf den Boden gelegt, die später im Estrich versinken. Und Kabel werden über die Sparren verzogen – die muss der Trockenbauer in seine Sperrschicht mit einbauen.
Ich darf schonmal die Kabel für die Deckenlampen einziehen:
…und freunde mich mit Abisolierzange, Spirale und Seitenschneider an…
Tag 2: „Schwung!“
Das Obergeschoss wird fertiggestellt und dann geht es ans Erdgeschoss (hurra, ich muss nicht mehr über die verhasste Leiter! Ich hab doch Leiter-Panik!) Dafür wird heute umso mehr gekniet:
Und wenn schon, dann kommt nur noch die harmlose kleine Leiter zum Einsatz:
Es geht voran!
Erstaunlich, wieviele Schalter und Steckdosen man gebrauchen kann…
Ein paar Strippen sind auch schon im Hauswirtschaftsraum angekommen…
Am künftigen Sicherungskasten sind noch nicht alle Leitungen belegt, aber wir arbeiten mit „Schwung“ daran:
Tag 2 hatte sogar noch eine Kaffeepause zu bieten!
Ein Bild mit Seltenheitscharakter, denn der Zeitplan ist ehrgeizig und an Tag 3 haben wir nur noch alte Kirschplunder und Bananen im Vorübergehen vertilgt. Der arme Peter…
Aber durch sein pfiffiges Vorausschauen haben wir jetzt Die beste Elektrik der Welt, die auch in 15 Jahren nicht zu knapp bemessen sein dürfte 🙂
Mit schicken Treppenleuchten zum Beispiel:
Oder Klingel (auch Videogegensprechanlagen-tauglich), Lampe und Bewegungssensor an der Haustür:
Insgesamt haben wir 150 Dosen eingebaut und knapp 1km Leitungen versenkt. Im Standard-Hausprogramm waren 42 Dosen vorgesehen…
Peter hat gute 50 Arbeitsstunden in 3 Kalendertage gepackt (!!!) und wir Sesselpuper haben mal richtiges, ernsthaftes Arbeiten erlebt. Respekt!
Die eine oder andere Strippe wartet jetzt brav darauf, beim nächsten Elektrik-Arbeitseinsatz in der Wand zu verschwinden:
In diesem Sinne: „Schwung!“
Danke, Peter!