Die Heizung

Um eine Heizung so richtig zum Laufen zu bringen, braucht man viele Spezialisten!
Die Sanitärfritzen haben die Fussboden-Heizschlangen gelegt.
Dann kam unser Heizungsbauer und hat einen 300-Liter-Wassertank aufgestellt und alles rund um das Wasser installiert (sehr viele kryptische Regler und Anzeigen und so):

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Und dann musste auch schon wieder Peter anreisen, um den Elektro-Teil der Heizung zu installieren.

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Ein Wärmepumpen-Manager soll unsere Heizung regulieren und ein Durchlauferhitzer für Duschwasser sorgen. Der spannende Moment! Alles ist angeschlossen, läuft die Heizung?

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Sch…ade. Läuft nicht.
So richtig feucht ist ja nicht mehr im Haus, aber das Estrich-Aufheizprogramm sollte schon noch arbeiten.

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Nix zu machen! Nachts um 3 werfen wir das Handtuch. Da muss ein Stiebel Eltron Fachmann ran. Seufz.
Also konzentrieren wir uns am nächsten Tag auf die restlichen Elektroarbeiten und ich lerne ganz neue Doseninstallationen kennen:

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Was braucht man so?
Telefon, Fernsehen, Computer…

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Und dieses Ding hier…
Gerade denke ich, dass ich mit den LAN-Anschlüssen fertig bin und fotografiere mein Werk, da haben die Herren schon die ersten Erweiterungspläne und wir hängen noch etwas Installationsarbeit dran:

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Der Stiebel-Monteur ist übrigens voll gebucht. Also müssen wir noch eine Woche warten, bis endlich alles richtig läuft. Dafür haben wir jetzt eine Bullenhitze im Haus!

Trotzdem herrscht bei uns nicht das Dschungelklima wie vorher bei den Nachbarn. Wir haben einfach schon 8 Wochen Estrichtrocknung hinter uns, da schwitzt nicht mehr viel Wasser raus.

Die Hausanschlüsse – Praxis

Montag, der 30. Juli. Heute zeigt sich, ob der Plan gelingt.
7.30h – Das Telefon klingelt: „Moin, Firma mra hier. Wir wollen ihren Frischwasser-Anschluss graben. Da steht aber ein Elektriker-Auto in ihrer Einfahrt.“ kreisch!
Wir Deppen! Gestern nacht noch bis 0.30h fleissig gewesen und dann etwas übermüdet vergessen, Peters Auto umzuparken…
Na bravo, kippt mein grandioses Gewerke-Timing wegen eigener Blödheit?

10.30h: mra kommt zum zweiten Mal auf die Baustelle. Der Bagger rollt an:

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…und gräbt ratz-fatz einen 1,30m tiefen Graben bis zur Grundstücksgrenze.

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Jetzt suchen die mra-Leute nach der Wasserleitung, die schon beim Bauwasser-Anschluss verlegt wurde…

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…und verbinden sie mit der Hausleitung:

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Der witzige Kollege drinnen schliesst dann den Wasserzähler an. (Er bringt den Spruch des Tages, als er als Erster auf der Baustelle erscheint. Wir fragen: „Möchten Sie sich nicht setzen?“ und er „Ick hab zwei Jahre gesessen. Dit reicht…“)

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Kollege Nr 3 macht den Praxistest: Wasser marsch!

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Sehr schön. Dann kann der Graben bis auf 0,80m zugekippt werden und Füllsand kann verdichtet werden:

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12.00h Elektroanlagen Zepernick ist da! mra packt zusammen, die nächsten Kollegen machen nahtlos weiter.

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Nun hat das Füllsand-Verdichten leider auch eine Menge Wasser aus dem durchfeuchteten Boden in Richtung der Kopfenden gedrückt. Das muss dringend raus, sonst steht es in den Leerrohren im Haus.
Und täten wir ohne unseren immer hilfsbereiten Nachbarn Jockel? Unerschrocken steigt er in die matschige Grube und pumpt uns mit seiner Schmutzpumpe ins Trockene:

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Inzwischen installiert EAZ die Hausleitung für Strom ans Netz:

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Ein spontaner Auftrag an mich: „Fahr mal schnell wohin und besorge Brunnenschaum. KEIN normaler Bauschaum, sondern nur die Unterwasservariante.“ Stöhn.
Wo krieg ich das Zeug jetzt her? So gut kenne ich die Zepernicker Infrastruktur auch nicht. Und im Baumarkt haben sie Brunnenschaum wegen mangelnder Nachfrage aus dem Sortiment genommen. Der Zufall bringt mich zu „Baustoffe Hübner“ in Schwanebeck. Ein entzückender Laden aus dem letzten Jahrtausend, der irgendwie ALLES hat. Hurra!

Inzwischen haben die EAZ-Jungs das Stromkabel ins Haus gelegt und sogar das Telekomkabel gleich mit in den Graben versenkt. Das nenne ich mal Vertrauensvorschuss, denn der offizielle Telekomauftrag ist a) noch nicht erteilt und b) geht der an eine Firma ProKom, die das irgendwie intern mit EAZ abrechnet. Mir egal, Hauptsache, das blöde Kabel liegt.

14.30h Der Zählermonteur der Eon Edis kommt und schliesst hochoffiziell unser Häuschen ans Stromnetz an.
Der Beweis: Wir haben Strom!!!

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Es hat tatsächlich funktioniert! Alle Gewerke hintereinander weg haben pünktlich ihren Job gemacht!
Dann kann Martin also die (dank Jockel) trockenen Kopfenden mit Brunnenschaum abdichten:

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…und wir haben jetzt dauerhaft trockene Hausanschlüsse.

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Ein toller Tag! 11 Leute waren heute auf der Baustelle beteiligt und haben einen super Job hingelegt! Bitte weiter so…

P.S. Da fehlt ja noch der übliche Telekom-Spruch… Das Kabel liegt natürlich unangeschlossen auf der Grundstücksgrenze. Ist mir aber herzlich schnuppe. Ich hab ein bisschen gelogen beim Antrag und behauptet, wir würden im September einziehen. Also sollten es die Telekomiker hinkriegen, uns bis zum wirklichen Einzugstermin Anfang November ans Netz zu bekommen 🙂

Die Hausanschlüsse – Theorie und Vorbereitung

Als wir Mitte Mai den Gewerke-Ablaufplan von unserer Baufirma erhalten haben, stand da: 31. Kalenderwoche – Hausanschlüsse in Eigenleistung. Ach?

Wie geht das? Was muss man tun? Erst mal bei der Gemeinde rumtelefonieren:
– Bei dem für Frischwasser zuständigen Kollegen habe ich erfahren, daß wir den Antrag schon beim Beantragen des Bauwassers automatisch mit gestellt hatten. Jetzt bitte an die von der Gemeinde beauftragte Firma mra (Märkische Rohr- und Anlagenbau GmbH) wenden und Termin vereinbaren. Kostenschätzung grob: 1.500€

– Die für Schmutzwasser zuständige Kollegin wusste, dass wir von der alten Datsche noch einen Abwasseranschluss auf dem Grundstück haben. Ja, sagt sie, den Zugang dorthin können Sie selbst legen, dass muß nicht zwingend mra machen. Das Ergebnis habe ich im letzten Blogeintrag beschrieben 🙂 Kosten: jetzt nur noch 20€ für die offizielle Abnahme, statt 771€ über mra.

– Für Strom ist Eon Edis als lokaler Grundversorger zuständig. Da hat Peter, der Elektro-Fachmann, dankenswerterweise das Rumtelefonieren übernommen und sich mit 4 verschiedenen Antragsformularen herumgeschlagen. Das Anschlußkabel darf nur die von Eon beauftragte Firma EAZ (Elektroanlagen Zepernick) verlegen. Bitte dort wegen Terminabsprache melden. Und dann bitte auch einen Termin mit dem Eon-Zählermonteur vereinbaren, damit durch die frisch verlegten Leitungen auch wirklich Strom fliessen kann.

– Peter muss nochmal nach Zepernick kommen, um den Hausverteilerkasten für die Elektrik aufzubauen und zu verkabeln.

– Die Telekom muss natürlich auch mitspielen und einen Auftrag für das Verlegen der Leitung vom Haus zur Strasse erteilen…

– Und nicht zu vergessen: die sogenannten Kopfenden der Hausanschluss-Rohre müssen unter den Streifenfundamenten ausgegraben und freigelegt werden. Sonst rühren alle anderen Beteiligten keinen Finger.

Dann fangen wir mal an!

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Tataaa, die Kopfenden! Rechts soll Wasser rein, in der Mitte Strom und links Telekom.
Inzwischen versuche ich, alle extern Beteiligten mit Engelszungen dazu zu bewegen, daß ALLE am Montag, den 30.07. antreten und nacheinander werkeln. Das geht nur so, weil Peter am Wochenende mit uns die vorbereitenden Arbeiten macht und Montag beim Elektro-Anschluß dabei sein muß.

Die härteste Nuss war wieder mal die Telekom. Der Bauherren-Beauftragte seufzte: „Ach, Frau S., alles an einem Tag will ja jeder. Schafft aber keiner…“
Ha! Das wollen wir doch mal sehen. So ein Spruch spornt mich nur zusätzlich an!

Freitag spät abends kommt Peter also wieder 400km von NRW rübergefahren. Diesmal ist sein Fanclub schon vorausgefahren, um Papa bei der Arbeit zu sehen (und ein paar Tage Berlin zu erleben):

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Wieder wird jede Menge Material ausgeladen…

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…und der Verteilerkasten wird aufgebaut.

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Während Peter mehr als beschäftigt ist, werden Martin und ich kurzerhand zu Azubis ernannt und an die Steckdosen- und Schaltermontage geschickt. Voila, die ersten Ergebnisse!

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Und bitte ORDENDLICH arbeiten, nicht rumschludern! Immer genau gerade montieren!

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Samstag gibt es tolle Baustellenverpflegung: Schwägerin Steffi hat einen Kuchen für uns gebacken, mjam mjam, lecker! Also bekomme ich endlich mal alle drei Geschwister auf einem Foto zusammen:

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Martin bekommt in seiner Elektro-Azubi-Rolle die anspruchsvolleren Dosen. Diese Strippen hier sollen bitte richtig verbunden, gekürzt und in die Wand versenkt werden:

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Und diese Aufgabe hat er doch grandios gelöst, oder?

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Schallendes Gelächter von Peter: „Was machst DU denn da? Wie sieht DAS denn aus?“ Und zeigt dann, wie der Meister selbst eine aufgeräumte Dose hinterlässt:

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Jetzt aber schnell den enttäuschten „Azubi“ trösten… Doch, deine Dose ist auch o.k., fein gemacht, für den ersten Versuch ganz toll, ehrlich…

Ich als „Unter-Azubine“ habe dann auch noch einen nennenswerten Aussetzer produziert: Eine 4er-Steckerleiste im Schlafzimmer und 3 Dosen tot? Tja… Doch die Meisterkritik von Peter fällt milde aus: „Wahrscheinlich habe ich vergessen, dir eine Besonderheit bei diesen Dosen zu erklären. Konntest du ja nicht wissen.“
Ich liebe den Frauen-Bonus auf Baustellen! 🙂

„Schwung!“ ruft der Elektriker

Ein großes Kapitel folgt: die Elektrik!
Der Elektromeister unseres Vertrauens ist Martins Bruder Peter. Leider wohnt Peter in NRW, seine tatkräftigen Einsätze auf unserer Baustelle wollen also gut geplant werden.
Die beiden Brüder waren ja schon erfolgreich beim Verlegen der Leerrohre auf der Filigrandecke:

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Jetzt hatte Martin den Auftrag, im Vorfeld alle Schlitze in die Porotonwände zu fräsen und Dosenlöcher zu bohren, damit wir gemeinsam ungebremst loslegen können, wenn Peter kommt.
So richtig erfolgreich war das nicht…

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3 Bohrkronen später gab es erste Tote zu beklagen:

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Papas gute AEG-Bohrmaschine (ein Modell der späten 70er Jahre) protestierte mit weisser Qualmbildung und gab fortan keinen Mucks mehr von sich. Tut mir leid, Papa!
Im zuverlässigen Werkzeugladen in Blankenburg war zufällig ein Vertreter von Protool anwesend, der uns sein neues Super-Bohrmaschinchen kostenlos ausgeliehen hat:

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Tolles Teil für Holzarbeiten, aber bei Poroton nicht einsetzbar… Auch die neue Hitachi-Schlagbohrmaschine ist toll. Wenn es nicht in Poroton geht… Seufz.
Wir sind also längst nicht im Zeitplan, als Peter dann am Donnerstag um 9h auf der Baustelle eintrifft (der arme Kerl hatte da schon 4,5 Stunden Fahrt hinter sich). „Schwung!“ ruft der Elektriker und dann geht es los. Ausladen:

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…und mit ERSTKLASSIGEM Equipment weiterfräsen und bohren.
Schon bald sind erste Wände einsatzbereit:

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Ich darf mich an das Rezept für die richtige Pampen-Qualität bei Zementmörtel, Dämm-Mörtel, Rotband und Gips wagen.

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Eine kleine Auswahl der Zutaten:

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Und alle Leerrohre und Leitungen werden punktuell wieder zugespachtelt. Das muss nicht komplett gemacht werden, sagte unsere Bauleiterin, als sie sich das anschaute. Nur so, dass alles sitzt – den grossen Rest erledigt der Innenputz. O.k…

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Ziel für Tag 1 ist die Fertigstellung im Obergeschoss.

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Die Brüder machen „Schwung“…

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Trotzdem schaffen wir das Tagesziel nicht, denn Martin muss um 16h die Baustelle verlassen und „normal“ zur Arbeit gehen. Kleine Katzenwäsche überm Mörteltrog, das muss reichen!

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Also machen Peter und ich alleine weiter, bis Martin in der Nacht wieder zur Baustelle zurückkehrt.

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Hier werden Leerrohre auf den Boden gelegt, die später im Estrich versinken. Und Kabel werden über die Sparren verzogen – die muss der Trockenbauer in seine Sperrschicht mit einbauen.

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Ich darf schonmal die Kabel für die Deckenlampen einziehen:

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…und freunde mich mit Abisolierzange, Spirale und Seitenschneider an…

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Tag 2: „Schwung!“
Das Obergeschoss wird fertiggestellt und dann geht es ans Erdgeschoss (hurra, ich muss nicht mehr über die verhasste Leiter! Ich hab doch Leiter-Panik!) Dafür wird heute umso mehr gekniet:

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Und wenn schon, dann kommt nur noch die harmlose kleine Leiter zum Einsatz:

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Es geht voran!

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Erstaunlich, wieviele Schalter und Steckdosen man gebrauchen kann…

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Ein paar Strippen sind auch schon im Hauswirtschaftsraum angekommen…

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Am künftigen Sicherungskasten sind noch nicht alle Leitungen belegt, aber wir arbeiten mit „Schwung“ daran:

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Tag 2 hatte sogar noch eine Kaffeepause zu bieten!

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Ein Bild mit Seltenheitscharakter, denn der Zeitplan ist ehrgeizig und an Tag 3 haben wir nur noch alte Kirschplunder und Bananen im Vorübergehen vertilgt. Der arme Peter…
Aber durch sein pfiffiges Vorausschauen haben wir jetzt Die beste Elektrik der Welt, die auch in 15 Jahren nicht zu knapp bemessen sein dürfte 🙂

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Mit schicken Treppenleuchten zum Beispiel:

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Oder Klingel (auch Videogegensprechanlagen-tauglich), Lampe und Bewegungssensor an der Haustür:

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Insgesamt haben wir 150 Dosen eingebaut und knapp 1km Leitungen versenkt. Im Standard-Hausprogramm waren 42 Dosen vorgesehen…
Peter hat gute 50 Arbeitsstunden in 3 Kalendertage gepackt (!!!) und wir Sesselpuper haben mal richtiges, ernsthaftes Arbeiten erlebt. Respekt!
Die eine oder andere Strippe wartet jetzt brav darauf, beim nächsten Elektrik-Arbeitseinsatz in der Wand zu verschwinden:

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In diesem Sinne: „Schwung!“
Danke, Peter!