Die Hausanschlüsse – Praxis

Montag, der 30. Juli. Heute zeigt sich, ob der Plan gelingt.
7.30h – Das Telefon klingelt: „Moin, Firma mra hier. Wir wollen ihren Frischwasser-Anschluss graben. Da steht aber ein Elektriker-Auto in ihrer Einfahrt.“ kreisch!
Wir Deppen! Gestern nacht noch bis 0.30h fleissig gewesen und dann etwas übermüdet vergessen, Peters Auto umzuparken…
Na bravo, kippt mein grandioses Gewerke-Timing wegen eigener Blödheit?

10.30h: mra kommt zum zweiten Mal auf die Baustelle. Der Bagger rollt an:

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…und gräbt ratz-fatz einen 1,30m tiefen Graben bis zur Grundstücksgrenze.

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Jetzt suchen die mra-Leute nach der Wasserleitung, die schon beim Bauwasser-Anschluss verlegt wurde…

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…und verbinden sie mit der Hausleitung:

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Der witzige Kollege drinnen schliesst dann den Wasserzähler an. (Er bringt den Spruch des Tages, als er als Erster auf der Baustelle erscheint. Wir fragen: „Möchten Sie sich nicht setzen?“ und er „Ick hab zwei Jahre gesessen. Dit reicht…“)

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Kollege Nr 3 macht den Praxistest: Wasser marsch!

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Sehr schön. Dann kann der Graben bis auf 0,80m zugekippt werden und Füllsand kann verdichtet werden:

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12.00h Elektroanlagen Zepernick ist da! mra packt zusammen, die nächsten Kollegen machen nahtlos weiter.

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Nun hat das Füllsand-Verdichten leider auch eine Menge Wasser aus dem durchfeuchteten Boden in Richtung der Kopfenden gedrückt. Das muss dringend raus, sonst steht es in den Leerrohren im Haus.
Und täten wir ohne unseren immer hilfsbereiten Nachbarn Jockel? Unerschrocken steigt er in die matschige Grube und pumpt uns mit seiner Schmutzpumpe ins Trockene:

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Inzwischen installiert EAZ die Hausleitung für Strom ans Netz:

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Ein spontaner Auftrag an mich: „Fahr mal schnell wohin und besorge Brunnenschaum. KEIN normaler Bauschaum, sondern nur die Unterwasservariante.“ Stöhn.
Wo krieg ich das Zeug jetzt her? So gut kenne ich die Zepernicker Infrastruktur auch nicht. Und im Baumarkt haben sie Brunnenschaum wegen mangelnder Nachfrage aus dem Sortiment genommen. Der Zufall bringt mich zu „Baustoffe Hübner“ in Schwanebeck. Ein entzückender Laden aus dem letzten Jahrtausend, der irgendwie ALLES hat. Hurra!

Inzwischen haben die EAZ-Jungs das Stromkabel ins Haus gelegt und sogar das Telekomkabel gleich mit in den Graben versenkt. Das nenne ich mal Vertrauensvorschuss, denn der offizielle Telekomauftrag ist a) noch nicht erteilt und b) geht der an eine Firma ProKom, die das irgendwie intern mit EAZ abrechnet. Mir egal, Hauptsache, das blöde Kabel liegt.

14.30h Der Zählermonteur der Eon Edis kommt und schliesst hochoffiziell unser Häuschen ans Stromnetz an.
Der Beweis: Wir haben Strom!!!

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Es hat tatsächlich funktioniert! Alle Gewerke hintereinander weg haben pünktlich ihren Job gemacht!
Dann kann Martin also die (dank Jockel) trockenen Kopfenden mit Brunnenschaum abdichten:

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…und wir haben jetzt dauerhaft trockene Hausanschlüsse.

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Ein toller Tag! 11 Leute waren heute auf der Baustelle beteiligt und haben einen super Job hingelegt! Bitte weiter so…

P.S. Da fehlt ja noch der übliche Telekom-Spruch… Das Kabel liegt natürlich unangeschlossen auf der Grundstücksgrenze. Ist mir aber herzlich schnuppe. Ich hab ein bisschen gelogen beim Antrag und behauptet, wir würden im September einziehen. Also sollten es die Telekomiker hinkriegen, uns bis zum wirklichen Einzugstermin Anfang November ans Netz zu bekommen 🙂

Die Hausanschlüsse – Theorie und Vorbereitung

Als wir Mitte Mai den Gewerke-Ablaufplan von unserer Baufirma erhalten haben, stand da: 31. Kalenderwoche – Hausanschlüsse in Eigenleistung. Ach?

Wie geht das? Was muss man tun? Erst mal bei der Gemeinde rumtelefonieren:
– Bei dem für Frischwasser zuständigen Kollegen habe ich erfahren, daß wir den Antrag schon beim Beantragen des Bauwassers automatisch mit gestellt hatten. Jetzt bitte an die von der Gemeinde beauftragte Firma mra (Märkische Rohr- und Anlagenbau GmbH) wenden und Termin vereinbaren. Kostenschätzung grob: 1.500€

– Die für Schmutzwasser zuständige Kollegin wusste, dass wir von der alten Datsche noch einen Abwasseranschluss auf dem Grundstück haben. Ja, sagt sie, den Zugang dorthin können Sie selbst legen, dass muß nicht zwingend mra machen. Das Ergebnis habe ich im letzten Blogeintrag beschrieben 🙂 Kosten: jetzt nur noch 20€ für die offizielle Abnahme, statt 771€ über mra.

– Für Strom ist Eon Edis als lokaler Grundversorger zuständig. Da hat Peter, der Elektro-Fachmann, dankenswerterweise das Rumtelefonieren übernommen und sich mit 4 verschiedenen Antragsformularen herumgeschlagen. Das Anschlußkabel darf nur die von Eon beauftragte Firma EAZ (Elektroanlagen Zepernick) verlegen. Bitte dort wegen Terminabsprache melden. Und dann bitte auch einen Termin mit dem Eon-Zählermonteur vereinbaren, damit durch die frisch verlegten Leitungen auch wirklich Strom fliessen kann.

– Peter muss nochmal nach Zepernick kommen, um den Hausverteilerkasten für die Elektrik aufzubauen und zu verkabeln.

– Die Telekom muss natürlich auch mitspielen und einen Auftrag für das Verlegen der Leitung vom Haus zur Strasse erteilen…

– Und nicht zu vergessen: die sogenannten Kopfenden der Hausanschluss-Rohre müssen unter den Streifenfundamenten ausgegraben und freigelegt werden. Sonst rühren alle anderen Beteiligten keinen Finger.

Dann fangen wir mal an!

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Tataaa, die Kopfenden! Rechts soll Wasser rein, in der Mitte Strom und links Telekom.
Inzwischen versuche ich, alle extern Beteiligten mit Engelszungen dazu zu bewegen, daß ALLE am Montag, den 30.07. antreten und nacheinander werkeln. Das geht nur so, weil Peter am Wochenende mit uns die vorbereitenden Arbeiten macht und Montag beim Elektro-Anschluß dabei sein muß.

Die härteste Nuss war wieder mal die Telekom. Der Bauherren-Beauftragte seufzte: „Ach, Frau S., alles an einem Tag will ja jeder. Schafft aber keiner…“
Ha! Das wollen wir doch mal sehen. So ein Spruch spornt mich nur zusätzlich an!

Freitag spät abends kommt Peter also wieder 400km von NRW rübergefahren. Diesmal ist sein Fanclub schon vorausgefahren, um Papa bei der Arbeit zu sehen (und ein paar Tage Berlin zu erleben):

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Wieder wird jede Menge Material ausgeladen…

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…und der Verteilerkasten wird aufgebaut.

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Während Peter mehr als beschäftigt ist, werden Martin und ich kurzerhand zu Azubis ernannt und an die Steckdosen- und Schaltermontage geschickt. Voila, die ersten Ergebnisse!

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Und bitte ORDENDLICH arbeiten, nicht rumschludern! Immer genau gerade montieren!

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Samstag gibt es tolle Baustellenverpflegung: Schwägerin Steffi hat einen Kuchen für uns gebacken, mjam mjam, lecker! Also bekomme ich endlich mal alle drei Geschwister auf einem Foto zusammen:

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Martin bekommt in seiner Elektro-Azubi-Rolle die anspruchsvolleren Dosen. Diese Strippen hier sollen bitte richtig verbunden, gekürzt und in die Wand versenkt werden:

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Und diese Aufgabe hat er doch grandios gelöst, oder?

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Schallendes Gelächter von Peter: „Was machst DU denn da? Wie sieht DAS denn aus?“ Und zeigt dann, wie der Meister selbst eine aufgeräumte Dose hinterlässt:

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Jetzt aber schnell den enttäuschten „Azubi“ trösten… Doch, deine Dose ist auch o.k., fein gemacht, für den ersten Versuch ganz toll, ehrlich…

Ich als „Unter-Azubine“ habe dann auch noch einen nennenswerten Aussetzer produziert: Eine 4er-Steckerleiste im Schlafzimmer und 3 Dosen tot? Tja… Doch die Meisterkritik von Peter fällt milde aus: „Wahrscheinlich habe ich vergessen, dir eine Besonderheit bei diesen Dosen zu erklären. Konntest du ja nicht wissen.“
Ich liebe den Frauen-Bonus auf Baustellen! 🙂

The swamp thing oder: Buddeln bis zum Mittelpunkt der Erde

In der Theorie entscheidet sich der durchschnittliche Bauherr für einen Bauträger, weil er möglichst wenig selbst machen will. In der Praxis fragt sich der durchschnittliche Bauherr, wieso eigentlich jegliche Freizeit etwas mit Schubkarren, Spaten und Schaufeln zu tun hat…
Zum Beispiel unsere Terrasse! In allen Diskussionen sicher ein Thema für „später, wenn wir erstmal eingezogen sind“. Aber dennoch muss der Untergrund der Terrasse gegen Abrutschen gesichert werden. Kein Problem, wo Martin doch jetzt Urlaub hat! Also zieht er einen Graben, da kommen dann die Befestigungssteine hinein:

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Und da sind auch schon die Steine! Uuuiii, so viele?

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Die „Steine“ sind eigentlich hohl, denn da kommen noch Stahlstangen (vom Rohbau übrig) und jede Menge Beton rein.

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Leider regnet es am Mittwoch ergiebig und der Graben…

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… muss leergepumpt werden:

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Tja, und dann regnet es am DONNERSTAG so unfassbar heftig, dass der Graben…

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So eine Gemeinheit! Das gesamte Grundstück ist geflutet! Und wie zum Hohn ragt nur noch das völlig überforderte Drainage-Rohr aus dem Sumpf:

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Also, das macht ja jetzt überhaupt keinen Spaß…
Nochmal leerpumpen… Und jetzt darauf hoffen, dass das gute Wetter anhält und an anderer Stelle das nächste Projekt beginnen, bis der Terrassengraben abgetrocknet ist.
So: dann beginnt Martin eben schon mal vor dem Haus mit dem Abwassergraben…

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Wenn wir den selbst buddeln, kostet das eben nicht 771€, sondern nur etwa 80€.
Wie war das noch gleich mit Theorie und Praxis? Wenn es so einfach wäre, würden die Nachbarn sicher nicht so interessiert schauen:

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Das Ding aus dem Sumpf! The swamp thing! Ein gruseliges Matschmonster stellt fest, dass wir zwar reichlich KG-Rohr mit 100er-Durchmesser haben, der verd… Anschluss aber 150er Durchmesser verlangt!

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Also, auch dieses macht nicht wirklich Spaß!
Schön, wechseln wir also zum nächsten Buddel-Projekt (und im Hinterkopf behalten, dass Montag 150er Rohr gekauft werden muss) und suchen schonmal die Telekom-Leitung.
Die Zeichnung der Telekom war – nun ja, sagen wir mal „vage“ bezüglich des genauen Verlaufs der Leitung. Irgendwo hier…

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…oder weiter zur Strassse. Oder weiter Richtung Haus… Der Nachbar hat es erkannt: „Hier buddeln, Mädel! Buddeln, buddeln“

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Recht hat er! Jippie, gefunden!

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Da isses… Und das hat dann endlich mal Spaß gemacht an diesem Wochenende!
So, Telekom, jetzt bist du wieder dran 🙂

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Und jetzt will ich keine faulen Ausreden mehr hören und sich tot stellen gilt auch nicht mehr. Hallo? Telekom? Hörst du mir zu?

„Schwung!“ ruft der Elektriker

Ein großes Kapitel folgt: die Elektrik!
Der Elektromeister unseres Vertrauens ist Martins Bruder Peter. Leider wohnt Peter in NRW, seine tatkräftigen Einsätze auf unserer Baustelle wollen also gut geplant werden.
Die beiden Brüder waren ja schon erfolgreich beim Verlegen der Leerrohre auf der Filigrandecke:

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Jetzt hatte Martin den Auftrag, im Vorfeld alle Schlitze in die Porotonwände zu fräsen und Dosenlöcher zu bohren, damit wir gemeinsam ungebremst loslegen können, wenn Peter kommt.
So richtig erfolgreich war das nicht…

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3 Bohrkronen später gab es erste Tote zu beklagen:

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Papas gute AEG-Bohrmaschine (ein Modell der späten 70er Jahre) protestierte mit weisser Qualmbildung und gab fortan keinen Mucks mehr von sich. Tut mir leid, Papa!
Im zuverlässigen Werkzeugladen in Blankenburg war zufällig ein Vertreter von Protool anwesend, der uns sein neues Super-Bohrmaschinchen kostenlos ausgeliehen hat:

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Tolles Teil für Holzarbeiten, aber bei Poroton nicht einsetzbar… Auch die neue Hitachi-Schlagbohrmaschine ist toll. Wenn es nicht in Poroton geht… Seufz.
Wir sind also längst nicht im Zeitplan, als Peter dann am Donnerstag um 9h auf der Baustelle eintrifft (der arme Kerl hatte da schon 4,5 Stunden Fahrt hinter sich). „Schwung!“ ruft der Elektriker und dann geht es los. Ausladen:

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…und mit ERSTKLASSIGEM Equipment weiterfräsen und bohren.
Schon bald sind erste Wände einsatzbereit:

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Ich darf mich an das Rezept für die richtige Pampen-Qualität bei Zementmörtel, Dämm-Mörtel, Rotband und Gips wagen.

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Eine kleine Auswahl der Zutaten:

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Und alle Leerrohre und Leitungen werden punktuell wieder zugespachtelt. Das muss nicht komplett gemacht werden, sagte unsere Bauleiterin, als sie sich das anschaute. Nur so, dass alles sitzt – den grossen Rest erledigt der Innenputz. O.k…

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Ziel für Tag 1 ist die Fertigstellung im Obergeschoss.

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Die Brüder machen „Schwung“…

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Trotzdem schaffen wir das Tagesziel nicht, denn Martin muss um 16h die Baustelle verlassen und „normal“ zur Arbeit gehen. Kleine Katzenwäsche überm Mörteltrog, das muss reichen!

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Also machen Peter und ich alleine weiter, bis Martin in der Nacht wieder zur Baustelle zurückkehrt.

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Hier werden Leerrohre auf den Boden gelegt, die später im Estrich versinken. Und Kabel werden über die Sparren verzogen – die muss der Trockenbauer in seine Sperrschicht mit einbauen.

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Ich darf schonmal die Kabel für die Deckenlampen einziehen:

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…und freunde mich mit Abisolierzange, Spirale und Seitenschneider an…

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Tag 2: „Schwung!“
Das Obergeschoss wird fertiggestellt und dann geht es ans Erdgeschoss (hurra, ich muss nicht mehr über die verhasste Leiter! Ich hab doch Leiter-Panik!) Dafür wird heute umso mehr gekniet:

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Und wenn schon, dann kommt nur noch die harmlose kleine Leiter zum Einsatz:

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Es geht voran!

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Erstaunlich, wieviele Schalter und Steckdosen man gebrauchen kann…

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Ein paar Strippen sind auch schon im Hauswirtschaftsraum angekommen…

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Am künftigen Sicherungskasten sind noch nicht alle Leitungen belegt, aber wir arbeiten mit „Schwung“ daran:

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Tag 2 hatte sogar noch eine Kaffeepause zu bieten!

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Ein Bild mit Seltenheitscharakter, denn der Zeitplan ist ehrgeizig und an Tag 3 haben wir nur noch alte Kirschplunder und Bananen im Vorübergehen vertilgt. Der arme Peter…
Aber durch sein pfiffiges Vorausschauen haben wir jetzt Die beste Elektrik der Welt, die auch in 15 Jahren nicht zu knapp bemessen sein dürfte 🙂

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Mit schicken Treppenleuchten zum Beispiel:

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Oder Klingel (auch Videogegensprechanlagen-tauglich), Lampe und Bewegungssensor an der Haustür:

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Insgesamt haben wir 150 Dosen eingebaut und knapp 1km Leitungen versenkt. Im Standard-Hausprogramm waren 42 Dosen vorgesehen…
Peter hat gute 50 Arbeitsstunden in 3 Kalendertage gepackt (!!!) und wir Sesselpuper haben mal richtiges, ernsthaftes Arbeiten erlebt. Respekt!
Die eine oder andere Strippe wartet jetzt brav darauf, beim nächsten Elektrik-Arbeitseinsatz in der Wand zu verschwinden:

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In diesem Sinne: „Schwung!“
Danke, Peter!

Das Fundament für die Wärmepumpe

Vor zwei Wochen hatten wir ja mit den vorbereitenden Arbeiten für die Heizung begonnen: Graben buddeln und Leer-Rohr vom Hausanschlusspunkt zum Standort der Wärmepumpe legen.
In der Zwischenzeit war Martin fleissig und hat den Graben wieder geschlossen und ein Sandbett für das Fundament bereitet.
Gestern wurde der Sand weiter verdichtet und gewässert und wir haben die Schalungsbretter vorbereitet.

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Das sieht jetzt erstmal wie ein Buddelkasten für die Nachbarskinder aus. Dabei bleibt es aber nicht: Damit das Fundament oben hübsche abgerundete Kanten bekommt, werden an die Schalungsbretter oben noch Eckleisten angenagelt.
AUA!! Auf halber Strecke war ich noch stolz, dass ich mir nicht auf die Finger gehauen habe und dann passiert ist natürlich doch noch…

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Ist auch kein Trost, dass Martin den Rest weitermacht und sich prompt selbst auf den Finger haut 🙂
Egal – weitermachen! Wir haben ja noch „Reste“ vom Rohbau, da können wir die Stahlmatten gut gebrauchen. Erst müssen die Stangen weg, die kommen später beim Bau der Terrasseneinfassung zum Einsatz.

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Dann werden die Matten passend mit der Flex zugeschnitten:

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So’n bisschen Stahl nudelt die Flex-Scheiben ganz schön ab. Wir nutzen das Material bis auf den letzten Millimeter:

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Ich habe übrigens eine leichte Vorahnung… In dieser improvisierten open-air-Schreinerei fühlt sich das Gatte pudelwohl. Steht zu befürchten, dass der Platz vorm Haus auch später als Sommerwerkstatt benutzt wird.

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So, jetzt wieder ab in den Baumarkt und Beton holen. Wir brauchen 32 Säcke zu je 40 Kilo. Da fahren wir zweimal und haben doch Mitleid mit unserem armen Auto…

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Ist doch gar nicht so viel… Da ist doch noch Luft im Auto:

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Haltet den Dieb! Was macht Nachbar Tobi mit dem Beton? Ach so, ein Auftragsklau für Schwiegervaters Baustelle…

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Wirklich prima, dass wir uns mit den Maurern so gut verstanden haben. Jetzt sind noch 12 Säcke Beton aus deren Gewerk übrig und alles zusammen reicht nicht nur für unser Fundament, sondern auch noch für unsere Nachbarn. Die kümmern sich derweil um die Drainageleitung zwischen unseren Häusern. Super Teamwork!

Aber weiter zur Arbeit: Ganz unten auf das Sandbett kommt zuerst Folie als Sauberkeitsschicht.

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Dann Abstandshalter, dann Stahlmatte Nr 1, dann wieder Abstandshalter, dann ein Leerrohr, das die Stromleitung in die Garage führt und abschliessend Stahlmatte Nr 2.
Und nach den ganzen Vorbereitungen (6 Stunden) geht das Betonieren echt flott (unter 2 Stunden). Martin schreitet zur Tat und wirft den Betonmischer an:

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Eigentlich sollte ich die Betonmasse mit der Schubkarre zum Fundament karren. Aber wie schon beim Einladen der Säcke – das Zeug ist einfach VIEL ZU schwer und ich krieg es keinen Zentimeter bewegt. Da muss der Mann auch noch ran…

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Bleibt für mich das Verteilen der Masse…

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… und gut gelaunt auf Nachschub warten. Heute sind die Arbeiten echt unfair verteilt – sorry, Schatz!

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FERTIG!!!
Sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?

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In ein paar Tagen, wenn wir die Schalung wegnehmen, sieht es hoffentlich immer noch gut aus 🙂

25 Grad? An die Heizung denken!

Ein wunderbares Sommerwochenende! Zeit für eine neue Runde Schubkarren-Sport…
Unsere Heizung wird ja durch eine Luftwärmepumpe „befeuert“. Die Pumpe wartet in der Berliner Garage auf ihren Einsatz und wird bald auf einem Fundament (müssen wir noch bauen) im Garten aufgestellt.
Die dort erzeugte Wärme wird durch ein dickes Rohr (müssen wir noch kaufen) in einem Schacht (müssen wir noch buddeln) in den Hausanschlusspunkt (müssen wir noch unter dem Hausfundament freigraben) heineingeführt.
Klar soweit?

Also: jede Menge Arbeit wartet auf uns!
Fangen wir mit dem Schacht an, der vom Haus zum Pumpenfundament führt. Eine klassische Aufgabe für den Boki, unseren Minibagger.
Nun muss der aus dem Garten…

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… zur vorderen Hausecke gebracht werden.
O je, rechts, links, alles voller Aushub-Haufen. Pest oder Cholera, eine Seite müssen wir freischaufeln:

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Durch diese hohle Gasse muss er kommen… Und damit er durchpasst, schwenkt Martin die Spinnenbeine des Baggers ein.

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Grandioses Augenmaß! Haarscharf, aber er kommt durch.

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Und dann wird wieder gebaggert:

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6 Meter lang und 1,3 Meter tief dauert das Ausbaggern nur knapp eine Stunde. Mit Schaufeln hätten wir zu zweit wahrscheinlich 5 Tage gebraucht 🙂

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Übrigens fischen wir immer mehr Steine aus der hin- und herbewegten Erde:

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Schon ziemlich dekorativer Haufen, mal sehen, was uns später dazu einfällt.

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Und das ist das Ergebnis dieses Samstags:

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Tagesziel übererfüllt! Dann bleibt der Sonntag eben zum Entspannen 🙂

Telefon

Nein, kein Witz. Aus anderen Baublogs haben wir gelernt, dass es Sinn macht, sich rechtzeitig um die Hausanschlüsse zu kümmern. Und die Telekom sei eben legendär lahm, also…

habe ich schon im Februar über die Telekom-Homepage die Bauherrenberatung aufgesucht und gelernt, dass wir vier Formulare ausfüllen müssen:
Auftrag zur Herstellung des Hausanschlusses / Grundstück-Nutzungsvertrag / Erklärung zur Bereitstellung des Gebäude-Potentialausgleichs / Erklärung zum Haftungs-Gewährleistungsausschluss

Also Kontaktformular ausgefüllt. Am nächsten Tag: Herzlichen Dank, dies ist ihre Vorgangsnummer, bitte geben Sie uns noch etwas Zeit zur Bearbeitung.
Klar, kein Problem.

Freitag kommt dann der Bauablaufplan von unserer Baufirma und wir sehen: Hausanschlüsse in KW31.
Huch! Die Telekom! Die könnten jetzt mal wieder mit uns reden…

Unter der angegebenen Rufnummer ist aber keiner zu erreichen. Das ist der Punkt, an dem mir jemand in die Augen schauen muss. Also ab in den Telekom-Shop in der Berliner Friedrichstrasse, die haben schön lange auf, das kann ich nach Feierabend machen.

Auftritt des jungen motivierten Telekom-Mitarbeiters Herr S.
Als ich ihm stecke, dass wir seinem Arbeitgeber schon vor Jahren als Kunde den Rücken gekehrt haben, der Festnetzanschluss über Alice läuft, zwei Mobilfunkverträge über O2, wir aber durchaus erwägen würden, bei günstigem Angebot alles wieder über die Telekom zu buchen, wird Herr S. sogar hyper-motiviert 🙂

Er verspricht, sich zu kümmern und mich schleunigst zurückzurufen.
Tut er auch. Und versorgt mich mit einer Rufnummer unter der ich tatsächlich einen Kollegen der Bauherrenberatung erreiche!

Und dieser Telekom-Mitarbeiter weiss sogar, woran unser Auftrag bislang gescheitert ist und behebt das Problem. Dann kündigt er an, mir die Anträge umgehend zuzuschicken. Zusammen mit einem Lageplan, auf dem wir sehen, wo das Telefonkabel auf dem Weg vor unserem Grundstück liegt.

Wenn wir selbst nach dem Kabel buddeln (und es finden) und ein Leerrohr zum Haus vorhanden ist, kostet der ganze Spaß nur 353€.
Und dann können wir auch den Termin zur KW31 halten.

Ich bin fassungslos. Die Telekom könnte es schaffen, mich nach Jahren der Kundenfolter positiv zu überraschen. Jetzt bin ich auf Post gespannt…